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aus RVGreport 2008, 11

(Ich bedanke mich bei der Schriftleitung von "RVGreport" für die freundliche Genehmigung, diesen Beitrag aus "RVGreport“ auf meiner Homepage einstellen zu dürfen.)

Rechtsprechungsübersicht zu den Teilen 4 - 7 VV RVG

1. Teil

von Detlef Burhoff, Richter am OLG, Münster/Hamm

Inzwischen liegt seit Inkrafttreten des RVG am 01. 07. 2004 eine große Anzahl von Entscheidungen auch zu den in den Teilen 4, 5, 6 geregelten Verfahren und zu Teil 7 VV RVG vor. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die wesentlichen Entscheidungen, deren Fundstellen und die Kernaussagen/Leitsätze, allerdings beschränkt auf die Teile 4, 5, 6 und 7 VV RVG und aus dem Paragrafenteil auf die mit den in diesen Teilen des VV RVG geregelten Angelegenheiten zusammenhängenden Fragen. Nicht enthalten ist in der Übersicht die Rechtsprechung zur Übergangsregelung in den §§ 60, 61 RVG, da sich die damit zusammenhängenden Fragen weitgehend erledigt haben. Insoweit wird auf die Zusammenstellung in RVGreport 2005, 175 ff. und auf die zu § 61 RVG eingestellten Entscheidungen auf www.burhoff.de verwiesen. Ebenfalls nicht enthalten ist die Rechtsprechung zu § 14 RVG. Deren Zusammenstellung bleibt einer eigenen Übersicht vorbehalten. Die Übersicht hat den Stand von etwa Ende Dezember.

Norm

Gericht/Fundstelle

Inhalt

I. Paragrafenteil des RVG

§ 4 RVG

BGHZ 162, 98 = StV 2005, 621 = NJW 2005, 2490 m. Anm. von u.a. Tsambikakis StraFo 2005, 446 und Johnigk StV 2005, 446;

OLG Frankfurt StraFo 2006, 127 = AGS 2006, 113 für das Revisionsverfahren.

Bei einer vereinbarten Vergütung, die mehr als das Fünffache über den gesetzlichen Höchstgebühren liegt, spricht eine tatsächliche Vermutung dafür, dass sie unangemessen hoch und das Mäßigungsgebot des § 3 Abs. 3 BRAGO verletzt ist. Die Vermutung kann aber durch den Rechtsanwalt entkräftet werden, wenn er ganz ungewöhnliche, geradezu extreme einzelfallbezogene Umstände darlegt

 

OLG Hamm StV 2007, 473 = StRR 2007, 319 = AGS 2007, 550 m. Anm. Schons AGS 2007, 555

Eine aufwandsangemessene Zeithonorarvereinbarung verletzt auch bei einem Strafverteidigerhonorar weder das Sittengesetz noch ist es nach § 4 Abs. 4 S. 1 RVG (früher § 3 Abs. 3 S. 1 BRAGO) herabzusetzen (Abgrenzung zu BGHZ 162, 98 = NJW 2005, 2142).

 

OLG Hamm RVGreport 2005, 463 = AGS 2006, 9

Schriftform bei bloßer Übersendung eines Telefaxes nicht gewahrt; Berufung auf den Formmangel i.d.R. nicht treuwidrig

 

AG Gemünden am Main JurBüro 2007, 305 = AnwBl. 2007, 550 = AGS 2007, 340 m. Anm. N.Schneider AGS 2007, 340

Bezeichnung als  Vergütungsvereinbarung zur Wirksamkeit einer anwaltlichen Honorarvereinbarung nicht erforderlich

 

OLG Düsseldorf RVGreport 2006, 420 = AGS 2006, 530

Zeittaktklausel von 15 Minuten bei einem Stundensatz von 400 DM (230 €) als sittenwidrig angesehen

 

OLG Frankfurt StraFo 2006, 127 = AGS 2006, 113

Herabsetzung einer vereinbarten Vergütung

§ 7 RVG

OLG Koblenz RVGreport 2006, 430 = JurBüro 2005, 589 = AGS 2005, 504 = StraFo 2005, 526 = AnwBl. 2006, 148

Beistand in einer Hauptverhandlung für mehrere Zeugen ist Tätigkeit für mehrere Auftraggeber in derselben Angelegenheit; Gebühren fallen mit Erhöhung nach Nr. 1008 VV RVG nur einmal an

§ 9 RVG

AG Darmstadt RVGreport 2007, 60, 220 = zfs 2006, 169 m. Anm. Madert = AGS 2006, 212 m. Anm. N. Schneider

Vorschuss auch auf solche Gebühren, deren Berechnungsvoraussetzungen erst im weiteren Verlauf der zu erwartenden anwaltlichen Tätigkeit vorliegen

 

AG Stuttgart RVGreport 2008, 21

Vorschuss in Höhe der Mittelgebühr bei Verkehrsordnungswidrigkeiten sowie für die Kosten des gerichtlichen Verfahrens

§ 11 RVG

LG Kiel, Beschl. v. 8. 3. 2007, 31 Qs 3/07, www.burhoff.de

Richter der Instanz ist in das Rechtsmittelverfahren nach § 11 Abs. 2 RpflG nur noch eingeschaltet, wenn nach den allgemeinen verfahrensrechtlichen Vorschriften ein Rechtsmittel nicht gegeben ist.

§ 15 RVG

OLG Saarbrücken RVGreport 2007, 181 = AGS 2007, 78 = StraFo 2007, 127 = Rpfleger 2007, 342;

LG Düsseldorf RVGreport 2005, 344;

AG Lüdinghausen, Beschl. v. 14.02.2006 – 16 Cs 82 Js 998/05 (105/05), www.burhoff.de;

Strafverfahren; vorbereitendes und gerichtliches Verfahren sind dieselbe Angelegenheit

 

LG Düsseldorf VRR 2006, 357

Strafverfahren; vorbereitendes und gerichtliches Verfahren sind verschiedene Angelegenheiten

 

OLG Koblenz RVGreport 2006, 430 = JurBüro 2005, 589 = AGS 2005, 504 = StraFo 2005, 526 = AnwBl. 2006, 148;

OLG München, Beschl. v. 29. 3. 2007, 1 Ws 354/07, www.burhoff.de;
LG Dresden, Beschl. v. 7. 9. 2007, 5 KLs 109 Js 27593/05, www.burhoff.de;

LG München I, Beschl. v. 19. 2. 2007- 12 KLs 247 Js 228539/05, www.burhoff.de

Tätigkeit als Zeugenbeistand nicht dieselbe Angelegenheit i.S.d. § 15 Abs. 2 RVG wie eine vorausgegangene oder auch zeitlich parallel laufende Verteidigertätigkeit

 

KG RVGreport 2005, 102 = NStZ-RR 2005, 127 = JurBüro 2005, 251 = AGS 2005, 393;

OLG Schleswig RVGreport 2005, 70 = AGS 2005, 120 = JurBüro 2005, 25

Jedes einzelne Widerrufsverfahren oder Überprüfungsverfahren nach § 67e StGB Vollstreckungsverfahren stellt eine gesonderte Angelegenheit i.S. von § 15 RVG dar

 

LG Hamburg AGS 2006, 503 = JurBüro 2006, 644;

LG Koblenz, AGS 2006, 174;

AG Lüdinghausen, Beschl. v. 15.01.2007 - 10 OWi 89 Js 1679/06 [140/06]

Bußgeldverfahren; vorbereitendes Verfahren vor der Verwaltungsbehörde und das gerichtliche Verfahren sind dieselbe Angelegenheit

 

AG Düsseldorf VRR 2006, 399;

AG Gelnhausen AGS 2007, 453;

AG Nauen zfs 2007, 407 = AGS 2007, 405;

AG Saarbrücken RVGprof. 2007, 118

Bußgeldverfahren; vorbereitendes Verfahren vor der Verwaltungsbehörde und das gerichtliche Verfahren sind verschiedene Angelegenheiten

§ 17 RVG

AG Bad Kreuznach, Urt. v. 5. 5. 2006 - 2 C 1747/05;

AG Gelnhausen, Urt. v. 20.04.2007 - 55 C 851/06, www.burhoff.de;

AG Hannover AGS 2006, 235;

AG Köln AGS 2006, 234 = JurBüro 2007, 83;

AG Nettetal AGS 2007, 404;

AG Regensburg RVGreport 2007, 225 = AGS 2006, 125 = StraFo 2006, 88;

AG Saarbrücken AGS 2007, 306

a.A. nur AG München JurBüro 2007, 84;

AG München, Urt. v. 28. 9. 2007, 141 C 18336/07

Strafverfahren und sich anschließendes Bußgeldverfahren sind  verschiedene Angelegenheiten mit der Folge, dass mit der Einstellung des Strafverfahrens und der Abgabe der Verfahrens an die Bußgeldstelle die Gebühr Nr. 4141 VV RVG entsteht.

§ 19 RVG

OLG Schleswig SchlHA 2006, 299

Einlegung der Revision wird gem. § 19 Abs. 1 Nr. 10 RVG von der Verfahrensgebühr der Ausgangsinstanz erfasst

§ 21 RVG

LG Dresden AGS 2006, 169

Das Verfahren nach Zurückverweisung bildet nach § 21 Abs. 1 RVG einen neuen Rechtszug, in dem alle Gebühren, auch die Auslagenpauschale, noch einmal entstehen

§ 32 RVG

KG RVGreport 2007, 312 = AGS 2007, 353 m. Anm. Volpert

Streitwert in Strafvollzugssachen eher niedriger festzusetzen ( 1.000 €)

§ 33 RVG

OLG Bamberg AGS 2007, 192 = JurBüro 2007, 200;

LG Aschaffenburg RVGreport 2007, 72

Der Gegenstandswert entspricht bei der Einziehung dem objektivem Verkehrswert der Sache, ein nachträglich in einer Versteigerung erzielter niedrigerer Wert ist unbeachtlich

 

KG RVGreport 2005, 390 = NStZ-RR 2005, 358 = JurBüro 2005, 531 = Rpfleger 2005, 698;

OLG Frankfurt RVGreport 2007, 71 = JurBüro 2007, 201 m. abl. Anm. Madert und Kroiß RVG-Letter 2007, 33;  

OLG Hamm, Beschl. v. 29. 3. 2007 - 3 Ws 44/07, www.burhoff.de;

OLG Koblenz AGS 2006, 237 = StraFo 2006, 215 = JurBüro. 2006, 255;

OLG Schleswig StraFo. 2006, 516;

LG Göttingen AGS 2006, 75 m. Anm. Madert;

AG Nordhorn AGS 2006, 238

Der Wert von zwecks Einziehung sichergestellten Betäubungsmitteln ist gleich Null

 

LG Essen AGS 2006, 501  = RVGreport 2007, 465;

a.A. LG Berlin, Beschl. v. 13. 10. 2006, 536 Qs 250/06, rechtskräftig durch Verwerfungsbeschluss des KG v. 20. 12. 2006, 5 Ws 687/06, www.burhoff.de: Wert Null

Der Wert von unversteuerten und unverzollten Zigaretten richtet sich nach dem Materialwert zuzüglich der üblichen Handelsspanne

 

LG Hof, Beschl. v. 15. 11. 2007, 4 Kls 172 Js 14245/07, www.burhoff.de

bei unversteuerten und unverzollten Zigaretten ist vom Schwarzmarktpreis auszugehen, der sich auf ca. 15 €/Stange beläuft.

 

KG RVGreport 2005, 390 = NStZ-RR 2005, 358 = JurBüro 2005, 531 = Rpfleger 2005, 698

Bei eingezogenem bzw. für verfallen erklärtem Dealgeld ist der Nennbetrag maßgeblich

 

OLG Koblenz RVGreport 2006, 191 = AGS 2006, 236 =  VRR 2006, 238;

AG Nordhorn AGS 2006, 238

Fahrverbot und Entziehung der Fahrerlaubnis haben keinen Gegenstandswert

 

LG Mosbach StraFo 2006, 517

Für den Gegenstandswert Zeitpunkt des Entstehens der Gebühr entscheidend

 

OLG Karlsruhe StraFo 2007, 438

Die für die Wertgebühr maßgebende Höhe der Einziehungs- bzw. Verfallsanordnung richtet sich nach den zum Zeitpunkt der Beratung erkennbaren Anhaltspunkten in der Verfahrensakte.

 

OLG Bamberg AGS 2007, 192 = JurBüro 2007, 200;

LG Aschaffenburg RVGreport 2007, 72

Jedem Beschuldigten wird der volle Wert zugerechnet

§ 42 RVG

BGH RVGreport 2007, 264 =

JurBüro 2007, 531;

OLG Jena NJW 2006, 933 = RVGreport 2006, 146 = AGS 2006, 173, OLG Jena, Beschl. v. 18. 9. 2006 - 1 ARs 38/06, www.burhoff.de.

Unzumutbarkeit bei § 42 RVG seltener als bei § 51 RVG

 

OLG Jena NJW 2006, 933 = RVGreport 2006, 146 = AGS 2006, 173

Zweistufige Prüfung für die Feststellung einer Pauschgebühr nach § 42 RVG

 

BGH RVGreport 2005, 345

Volle Besetzung des BGH-Senats bei der Entscheidung über die Feststellung einer Pauschgebühr

 

BGH NJW 2006, 1535 = NStZ 2006, 409;

BGH, Beschl. v. 22. 7. 2005 - 1 StR 84/05;

OLG Hamm JurBüro 2007, 529

Zuständigkeit des BGH für die Feststellung einer Pauschgebühr für die Tätigkeit des Wahlanwalts im gesamten Revisionsverfahren

 

OLG Hamm JurBüro 2005, 649;

OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 420 = StV 2006, 205 = Rpfleger 2005, 694;

OLG Düsseldorf RVGreport 2006, 470 = StraFo 2006, 473 = NStZ-RR 2006, 391 = JurBüro 2006, 641

Begriff des Verfahrensabschnitts; s. auch noch die Rechtsprechung bei § 58 RVG

 

OLG Jena, Beschl. v. 30. 10. 2007, 1 AR (S) 72/07, www.burhoff.de.

Antrag auf Feststellung einer Pauschgebühr nach § 42 RVG nicht mehr zulässig, wenn die gesetzlichen Gebühren bereist festgesetzt sind

§ 43 RVG

LG Düsseldorf AGS 2007, 34 m. Anm. Volpert

Abtretung des Kostenerstattungsanspruchs in der Vollmacht nicht zulässig

§ 46 RVG

OLG Brandenburg RVGreport 2007, 182;
LG Frankfurt/Oder RVGreport 2007, 109

Staatskasse hat die Beweislast dafür, dass Auslagen zur sachgemäßen Wahrnehmung der Interessen der Partei nicht erforderlich gewesen sind

 

OLG Düsseldorf StRR 2007, 199 = AGS 2007, 243

Für die Beurteilung der Notwendigkeit der Anfertigung von Ablichtungen kommt es grds. auf den Zeitpunkt der Anfertigung an

 

LG Cottbus AGS 2006, 463 m. Anm. N.Schneider

mehrere Pflichtverteidiger aus derselben Kanzlei können nicht darauf verwiesen werden, zu Terminen gemeinsam anzureisen

 

OLG Jena JurBüro 2006, 366 = Rpfleger 2006, 434

Reisekosten für JVA-Besuche sind zu erstatten

 

AG Dessau AnwBl. 2007, 239 = StRR 2007, 200

Aktenversendungspauschale unterliegt nicht der Umsatzsteuer

 

OLG Schleswig SchlHA 2006, 301

Feststellung der Erforderlichkeit kann auch für Dolmetscherkosten für vorbereitende Gespräche erfolgen

 

OLG Koblenz AGS 2007, 507

Vorschrift gilt auch für den im Wege der Prozesskostenhilfe dem Nebenkläger beigeordneten Rechtsanwalt

 

OLG Schleswig SchlHA 2006, 301 bei Döllel/Dreßen

Der Zeitpunkt der Beiordnung ist für die Anwendung von § 48 Abs. 5 S. 1 RVG nicht maßgeblich

§ 48 RVG

LG Stuttgart, Beschl. v. 5. 2. 2007 -14 Qs 2/07, www.burhoff.de = RVGprofessionell 2007, 177

zur Festsetzung von Grundgebühr und Verfahrensgebühr bei Verbindung von Verfahren im Berufungsverfahren.

 

OLG Hamm RVGreport 2005, 273 = AGS 2005, 437 = JurBüro 2005, 532;

LG Bonn, Beschl. v. 30. 8. 2006 - 37 Qs 22/06, www.burhoff.de:

LG Dortmund StraFo 2006, 358

Problematik der Erstreckung nach § 48 Abs. 5 S. 3 RVG stellt sich nicht, wenn mehrere Verfahren zunächst verbunden werden und dann die Beiordnung des Rechtsanwalts als Pflichtverteidiger erfolgt

 

LG Koblenz Rpfleger 2005, 278 = JurBüro 2005, 255 m. Anm. Enders  

Keine Gebühren, wenn der Rechtsanwalt in dem hinzu verbundenen Verfahren nicht tätig gewesen ist

 

LG Kiel RVGprofessionell 2006, 202

Erstreckung hängt nicht von der vorherigen Stellung eines Beiordnungsantrages ab

 

OLG Düsseldorf RVGprofessionell 2007, 175;

LG Bielefeld, Beschl. v. 4. 1. 2006- Qs 731/05 III, www.burhoff.de

LG Dortmund, Beschl. v. 19. 12. 2006- I Qs 87/06, www.burhoff.de

Für die Erstreckung ist eine Gesamtwürdigung aller Umstände vorzunehmen

 

 

OLG Celle, Beschl. v. 2. 1. 2007 - 1 Ws 575/06, www.burhoff.de

Antragstellung i.d.R. ausdrücklich, ggf. aber auch konkludent möglich

 

OLG Düsseldorf RVGprofessionell 2007, 175;

LG Freiburg RVGreport 2006, 183

Antragstellung auch noch nach Verfahrensabschluss zulässig, da es sich um eine rein vergütungsrechtliche Frage handelt

 

OLG Düsseldorf RVGprofessionell 2007, 175;

LG Bielefeld, Beschl. v. 4. 1. 2006, Qs 731/05 III, www.burhoff.de

LG Dortmund, Beschl. v. 19. 12. 2006, I Qs 87/06, www.burhoff.de

Pflichtverteidiger kann aus eigenem Recht gegen die Ablehnung der Erstreckung Beschwerde einlegen; funktionelle Zuständigkeit des Gerichts zur Entscheidung über den Antrag

§ 51 RVG

OLG Hamm RVGreport 2005, 68 = Rpfleger 2005, 214 = StraFo 2005, 130 = JurBüro 2005, 196 = AGS 2005, 117

Voraussetzungen der Bewilligung einer Pauschgebühr grds. wie nach § 99 Abs. 1 BRAGO; Frage der „Zumutbarkeit“ offen gelassen

 

BVerfG NJW 2007, 3420 = RVGreport 2007, 263 = JurBüro 2007, 529 = AGS 2007, 504 = NStZ-RR 2007, 351

Zusätzliches Merkmal der „Unzumutbarkeit“ aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht zu beanstanden; Kriterien der „Unzumutbarkeit“ aber offen gelassen

 

OLG Hamm StraFo 2005, 173 = AGS 2005, 112;

OLG Hamm NJW 2007, 857 = StraFo 2007, 128

Unzumutbarkeit zumindest immer dann zu bejahen, wenn das Verfahren „besonders schwierig“ und „besonders umfangreich“ war

 

OLG Hamm StraFo 2005, 173 = AGS 2005, 112;

OLG Hamm NJW 2006, 75 = JurBüro 2006, 138 = StV 2006, 203;

OLG Hamm JurBüro 2005, 535;

OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 315= StV 2006, 205 = NStZ-RR 2005, 286

Großzügiger Maßstab, wenn der Rechtsanwalt zur Abkürzung des Verfahrens beigetragen hat, allerdings ist ein zusätzlicher zeitlicher Aufwand erforderlich

 

OLG Frankfurt RVGreport 2006, 145 = NStZ-RR 2006, 63 = NJW 2006, 457

Anwendungsbereich der Bewilligung einer Pauschgebühr nach § 51 RVG gegenüber § 99 BRAGO erheblich eingeschränkt; § 51 RVG soll nur unzumutbare Benachteiligung verhindern

 

OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 315 = StV 2006, 205 = NStZ-RR 2005, 286

Verfahrensabkürzende Besprechungen vor der Hauptverhandlung zu berücksichtigen;

 

OLG Hamm, Beschl. v. 7. 9. 2005- 2 (s) Sbd. VIII – 150/05;

OLG Hamm, Beschl. v. 13. 8. 2007, - 2 (s) Sbd. IX 111/07, www.burhoff.de

Pflichtverteidiger muss die für die Bewilligung einer Pauschgebühr maßgeblichen Umstände, die sich nicht aus der Akte ergeben, darlegen

 

OLG Celle RVGreport 2005, 142 = StraFo 2005, 219 = AGS 2005, 393;

OLG Hamm StraFo 2005, 173 = AGS 2005, 112;

OLG Jena RVGreport 2005, 135

Bei Bewilligung der Pauschgebühr ist auf die in den einzelnen Verfahrensabschnitten erbrachten Tätigkeiten abzustellen

 

OLG Hamm StraFo 2005, 263;

OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 420 = StV 2005, 205 = Rpfleger 2005, 694;

OLG Karlsruhe, Beschl. v. 30. 01. 2007- 2 AR 43/06, www.burhoff.de

Berücksichtigung der neu eingeführten Gebührentatbestände; insbesondere die Dauer der Hauptverhandlungstermine als Zeitmoment steht nur noch in Ausnahmefällen zur Verfügung

 

OLG Hamm JurBüro 2007, 308;

OLG Hamm, Beschl. v. 02. 01. 2007- 2 (s) Sbd. IX 150/06, www.burhoff.de.

Das „Gesamtgepräge“ des Verfahrens spielt allerdings bei der Bewilligung einer Pauschgebühr eine Rolle

 

OLG Hamm, Beschl. v. 01.06. 2006 - 2 (s) Sbd. IX 56/06, www.burhoff.de

Die zur BRAGO ergangene Rechtsprechung betreffend die Berücksichtigung von JVA-Besuchen gilt auch für das RVG

 

OLG Celle RVGreport 2005, 142 = StraFo 2005, 273;

OLG Hamm RVGreport 2005, 68 = StraFo 2005, 130 = Rpfleger 2005, 214 = JurBüro 2005, 196 = AGS 2005, 117;

OLG Hamm RVGreport 2007, 63 = StraFo 2007, 88 = NJW 2007, 311 = JurBüro 2007, 86;

OLG Köln StraFo 2006, 130

Festhalten hinsichtlich der Berücksichtigung von Fahrtzeiten an der Rechtsprechung zu § 99 BRAGO: Fahrtzeiten also nicht massgebend für die Frage, ob Pauschgebühr bewilligt wird, sondern erst bei der Bemessung der Pauschgebühr ggf. erhöhend zu berücksichtigen

 

BGH RVGreport 2005, 345 = StraFo 2005, 439 = AGS 2006, 120 = NStZ 2006, 239:

BGH, Beschl. v. 22. 07. 2005 -1 StR 84/05, www.burhoff.de:

BayObLG, Beschl. v. 17. 11. 2005 - 6 St RR 6/04, www.burhoff.de;

OLG Celle AGS 2007, 74;

OLG Hamm, Beschl. v. 12. 9. 2005 - 2 (s) Sbd. VIII – 188/05, www.burhoff.de

OLG Hamm, Beschl. v. 7. 9. 2005, 2 (s) Sbd. VIII – 150/05, www.burhoff.de;

OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 420 = StV 2005, 205 = Rpfleger 2005, 694;

OLG Köln StraFo 2006, 130;

OLG Köln RVGreport 2006, 221 = StraFo 2006, 258 = NStZ-RR 2006, 192 = AGS 2007, 74;

OLG Köln RVGreport 2006, 147

Einzelfälle der Bewilligung einer Pauschgebühr, insbesondere auch für das Vorverfahren

 

OLG Köln AGS 2006, 380 = NJW-RR 2007, 71

Pauschgebühr im Auslieferungsverfahren; Berücksichtigung von Vernehmungsterminen nach §§ 21, 22 oder § 28 IRG

 

OLG Hamm Rpfleger 2007, 502 = JurBüro 2007, 528

Erschwernisse des Nebenklägervertreters infolge Inhaftierung des Angeklagten kann der Nebenklägervertreter im Rahmen der Pauschgebühr geltend machen

 

OLG Celle AGS 2005, 393;

OLG Hamm StraFo 2005, 130 = Rpfleger 2005, 214 = JurBüro 2005, 196 = AGS 2005, 117 = RVGreport 2005, 68;

OLG Hamm Nr. 2006, 255 LS;

OLG Jena RVGreport 2005, 103 = Rpfleger 2005, 276 = JurBüro 2005, 258 = StV 2006, 204;

OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 315 = StraFo 2006, 205 = NStZ-RR 2005, 286

alte Rechtsprechung zur „besonderen Schwierigkeit“ bleibt anwendbar

 

OLG Hamm NJW 2006, 74  = JurBüro 2006, 137

Kriterien für die Beurteilung der „besonderen Schwierigkeit“ von Schwurgerichtsverfahren gelten für die Einordnung von Wirtschaftsstrafverfahren entsprechend

 

OLG Hamm, Beschl. v. 10. 08. 2006- 2 (s) Sbd. IX 77/06, www.burhoff.de; OLG Hamm, Beschl. v. 13. 8. 2007, - 2 (s) Sbd. IX 111/07, www.burhoff.de

Kriterien für die Beurteilung der „besonderen Schwierigkeit“ von Schwurgerichtsverfahren gelten für die Einordnung von Strafvollstreckungsverfahren der Nr. 4200 VV RVG entsprechend

 

BGH, Beschl. v. 10. 05. 2006 - 2 StR 120/05, www.burhoff.de

Zur „besonderen Schwierigkeit“ einer  Revisionshauptverhandlung

 

OLG Hamm RVGreport 2005, 419 = JurBüro 2006, 29

Höhe der Pauschgebühr bei mehreren Pflichtverteidigern, von denen der eine noch nach BRAGO abrechnet

 

OLG Hamm RVGreport 2005, 263 = JurBüro 2005, 537 = AGS 2005, 440

Keine Kompensation der überdurchschnittlichen Tätigkeit der 1. Instanz durch nur unterdurchschnittlichen Tätigkeiten in der 2. Instanz und die dort entstandenen hohen RVG-Gebühren

 

BVerfG RVGreport 2005, 467 = NJW 2005, 3699

Zumutbarkeit des Wartens auf die endgültige Bewilligung einer Pauschgebühr kann mit dem Hinweis auf den zustehenden Vorschuss auf die gesetzlichen Gebühren nach § 47 Abs. 1 RVG bejaht werden

 

BVerfG NJW 2007, 1445

Pflichtverteidiger muss, wenn er mit der Verfassungsbeschwerde rügt, ein ihm gewährter Vorschuss sei zu niedrig, konkret darlegen, dass und warum der ihm zugebilligte Vorschuss auf die Pauschgebühr zu niedrig und damit unangemessen ist

 

KG AGS 2006, 26 = RVGreport 2007, 455

Für die Bewilligung eines Vorschusses nach § 51 Abs. 1 S. 4 RVG ist auf die Kriterien abzustellen, die die Rechtsprechung zum Vorschuss auf eine Pauschgebühr unter Geltung der BRAGO entwickelt hat

 

OLG Köln RVGreport 2006, 148 = StraFo 2006, 129 = NStZ 2006, 410 =  AGS 2006, 281

Regelmäßige Verjährung des Pauschgebührenanspruchs nach § 195 BGB n. F.: 3 Jahre; Beginn der Frist

 

OLG Köln RVGreport 2006, 152 = AGS 2006, 339

Berücksichtigung von Überzahlungen bei den gesetzlichen Gebühren bei der Bewilligung einer Pauschgebühr

 

OLG Köln RVGreport 2006, 221 = StraFo 2006, 258 = AGS 2007, 74

Berücksichtigung der Ersparnis von Dolmetscherkosten durch den Einsatz eigener Sprachkenntnis bei der Bemessung einer Pauschgebühr

 

OLG Düsseldorf AGS 2007, 75 = JurBüro 2006, 315 LS = NStZ-RR 2006, 224 LS

Fälligkeit des Anspruchs auf Bewilligung einer Pauschgebühr erst mit dem rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens

§ 52 RVG

KG RVGreport 2005, 235 und 2006, 71;

a.A. OLG Celle RVGreport 2005, 277 = NStZ-RR 2005, 286

Auslagenerstattung nach Freispruch nach BRAGO, auch wenn sich die Pflichtverteidigervergütung sich nach RVG richten würde

 

KGStRR 2007, 239

Feststellung der Zahlungsfähigkeit bereits mit Fälligkeit der Vergütung zulässig

§ 54 RVG

OLG Jena Rpfleger 2006, 434 = JurBüro 2006, 366 LS

§ 54 RVG erfasst ausschließlich Gebühren und ist auf Auslagen nicht anzuwenden

§ 55 RVG

OLG Jena Rpfleger 2006, 434 = JurBüro 2006, 366 LS

Festsetzung der an den Pflichtverteidiger zu zahlenden Vergütung erfolgt nach § 55 RVG und nicht nach § 464b StPO; Einschränkung nur nach §§ 54, 46 RVG

 

AG Neuss, Beschl. v. 17. 9. 2007, 5 Ds 70 Js 16555/05 (150/06), www.burhoff.de

keine Verzinsung der Pflichtverteidigervergütung

§ 56 RVG

OLG Hamm, Beschl. v. 9. 8. 2005 - 4 Ws 323/05, www.burhoff.de

Entscheidung über den Rechtsbehelf gegen den Beschluss des Urkundsbeamten über die Festsetzung der Pflichtverteidigervergütung durch das Gericht des ersten Rechtszuges

 

OLG Jena Rpfleger 2006, 434 = JurBüro 2006, 366 LS

Keine Frist für Erinnerung nach § 56 Abs. 1 RVG

 

OLG Jena JurBüro 2006, 536 LS

Anwendbares Recht im Verfahren über die gerichtliche Festsetzung anwaltlicher Vergütungsansprüche

§ 58 RVG

OLG Düsseldorf RVGreport 2006, 470 = StraFo 2006, 473 = NStZ-RR 2006, 391 = JurBüro 2006, 641;

OLG Frankfurt NJW 2007, 219 = AGS 2007, 193 m. Anm. Volpert = StV 2007, 476

Nur verfahrensabschnittsweise Anrechnung von Vorschüssen; Begriff des Verfahrensabschnitts; s. auch noch die Nachweise bei § 42 RVG

 

OLG Dresden, Beschl. v. 18. 7. 2007- 3 Ws 37/07, www.burhoff.de;

OLG Oldenburg StRR 2007, 159 = JurBüro 2007, 415 = StV 2007, 477;

OLG Stuttgart StraFo 2007, 437;

LG Berlin, Beschl. v. 20. 8. 2007, (515) 68 Js 29104 KLs (22105);

LG Osnabrück StRR 2007, 158

Zahlungen, die ein Pflichtverteidiger - auch vor seiner Bestellung - im Ermittlungsverfahren erhalten hat, sind gemäß § 58 Abs. 3 RVG auf die Pflichtverteidigergebühren für den ersten Rechtszug anzurechnen


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